Die Schlacht am Naratschsee

Den Jahrestag der Schlacht am Naratschsee feiern wir Deutschen heute. Diese fand am heutigen Tag 1916 mehr oder weniger ihr Ende und begann am 18. März. Die Russen planten mit 370 Bataillonen unsere 70 deutschen Bataillone zu überrennen und bissen sich an diesen ganz schön die Zähne aus. Will heißen sie verloren von ihren 350,000 Kriegsknechten mindestens 140,000 Mann, während wir Deutschen von unseren 75,000 Mann ungefähr 20,000 eingebüßt haben. Näheres zur Schlacht lesen wir beim alten Ludendorff in dessen Kriegserinnerungen: https://archive.org/details/Ludendorff-Erich-Meine-Kriegserinnerungen

„Die Absicht der Russen war, unseren Nordflügel in Richtung Kowno abzuschnüren und ihn gleichzeitig durch Angriffe an anderer Stelle ins Wanken zu bringen. Im Nachstoß sollte er gegen die Küste nördlich des Njemen geworfen werden. Der Plan war großzügig. Das Abschnüren sollte dadurch eingeleitet werden, daß aus unserer Front durch die beiden Angriffe zwischen der Seenenge und von Postawy in Richtung Swentzjany ein Stück herausgeschnitten wurde. Das Frontstück war breit und gut gewählt. Unsere Reserven wären nicht zahlreich genug gewesen, um es wieder zu schließen. Sie kamen überdies bei den schlechten Eisenbahnverbindungen nach dem Narotschsee – die Bahn dorthin war erst im Entstehen – nur schwer auf das Schlachtfeld. War das Loch geschlagen, so ergab sich das Weitere von selbst, der Weg in Richtung Kowno war frei. Die Angriff gegen die weiter nördlich gelegene Front wurden südlich des Dryswjatysees bei Widsy und in der Hauptsache aus den Brückenköpfen von Dünaburg und Jakobstadt geführt. In der Zeit vom 18. bis 21. März war die Lage der X. Armee kritisch, die zahlenmäßige Überlegenheit des Russen gewaltig. Am 21. hatte er in der Seenenge einen für uns schmerzlichen Erfolg, auch westlich Postawy war sein Ansturm nur mit Mühe aufgefangen. Der Boden war aufgeweicht, in dem morastigen Gelände hatte sich das Tauwasser zu Teichen gesammelt, die Wege waren buchstäblich grundlos. In aller Eile von dem Oberkommando der X. Armee und von uns herangeführte Verstärkungen kamen von der Bahn Wilna – Dünaburg her im Sumpfe watend nur langsam vorwärts. Eine ungeheure Spannung bemächtigte sich aller, wie es weiter gehen würde. Aber der Russe, dessen Angriff über noch ungünstigeres Gelände hinwegführte, als das in und rückwärts unserer Stellungen, war erschöpft. Als am 26. der russische Ansturm einen neuen Höhepunkt erreichte, hatten wir die Krise im wesentlichen überstanden.“

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