Im Jahre 1782 wurde in Berlin unser Generalmajor Adolf von Lützow geboren, der in den Befreiungskriegen gegen Napoleon sein berühmtes gleichnamiges Freikorps, auch die schwarzen Jäger genannt, aufgestellt hat. Seiner und und seines Freikorps wollen wir heute daher ein wenig gedenken und den ein oder anderen Schädel Met zu ihren Ehren leeren. Als Sproß aus altem Adel trat er 1795 ins preußische Heer ein und kämpfte 1806 in der Unglücksschlacht von Jena und Auerstedt. Aus dieser rettete er sich nach Kolberg, wo er an der Seite von Gneisenau und Schill kämpfte und den Blauen Verdienstorden Friedrichs des Großen verliehen bekam. Es versteht sich, daß unser Held 1809 an der Schillschen Erhebung teilnahm, die leider fehlschlug. Im Jahre 1813 stellte er sein berühmtes Lützower Freikorps auf, dem die Dichter Theodor Körner und Joseph von Eichendorff, unser Turnvater Jahn oder unsere Schildmaid Eleonore Prochaska angehörten. Selbiges wurde aber leider nur auf Nebenschauplätzen wie der Schlacht an der Göhrde eingesetzt, wofür die Freischaren andererseits aber auch da sind. Daher halten sich die berühmten Kämpfe des Lützower Freikorps in den Jahren 1813 und 1814 in Grenzen. Nach der Abdankung wurden Lützow und sein Freikorps in die preußische Armee übernommen und kämpften daher in den berühmten Schlachten von Ligny und Waterloo mit. Gemeinsam mit dem Herzog von Wellington brachte unser Feldmarschall Blücher den gallischen Unhold Napoleon endgültig zu Fall. Unser Adolf von Lützow blieb beim preußischen Heer und erhielt 1822 die Beförderung zum Generalmajor. 1833 wurde er pensioniert und ging bald darauf heim. „Das preußische Volk und Heer im Jahr 1813“ von Ernst Moritz Arndt bietet sich zur Feier des Tages zum Vortrag an und als echter Dichter beginnt unser Arndt sein Werk mit ein paar Versen: http://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10015239_00005.html
„Habt ihr wohl den Klang vernommen,
Der durch alle Länder klingt,
Wie der Ruhm den Flug genommen,
Und die goldnen Flügel schwingt?
Wie der Schande Zentnerschwere
Sich von Deutschlands Nacken löst.
Und die alte deutsche Ehre
Hell in Kriegsposaunen stößt? –
Hörtet ihr die hohen Namen?
Preußen, Preußen klingt der Klang;
Tausend Stimmen rufen Amen,
Tausend Herzen glühen Dank,
Millionen Kniee sinken
Freudig betend vor dem Henn,
Millionen Augen blinken
Selig auf zum Tagesstern.
Nehmt den Stolz, ihr frommen Männer –
Dieser Preis wild nimmer Wahn –
Nehmt den Stolz, ihr elften Nenner
Auf der deutschen Ehrenbahn,
Die der süße Reih der Tugend
Lockte froh zu Sieg und Tod,
Wie der Bräute Rosenjugend
Lockt der Wonnefackel Rot.
Tapfre Preußen! tapfre Preußen!
Heldenmänner seid gegrüßt!
Beste Deutsche sollt ihr heißen,
Wann der neue Bund sich schließt,
Wann die alte Liebe wieder
Brüder fest zu Brüdern fügt
Und der Zwietracht grause Hyder
In dem Staub erwürget liegt.
Tapfre Preußen! tapfre Preußen!.
Ihr, die Glück und Sieg versöhnt,
Deutschlands Retter sollt ihr heißen,
Wo nur deutsche Sprache tönt;
In der Enkel fernsten Tagen,
Durch der Säbeln Nacht hinaus,
Soll noch jeder Deutsche sagen:
Diese fochten ’s mutig aus.
Jetzt die edlen Heldenschatten,
Die der dunkle Tod umfing,
Wollen wir mit Glanz bestatten
In des Schlachtfelds blutigem Ring:
Auf! und türmt ein Mal von Steinen!
Türmt ein deutsches Heldenmal!
Sonne, komm mit hellsten Scheinen,
Leuchte drauf den schönsten Strahl.
Auf! und pflanzet grüner Eichen
Ernste Haine rings umher;
Betet, daß in deutschen Reichen
Buben freveln nimmermehr;
Betet, fluchet, daß die Sklaven,
Die den heiligen Toten nahen,
Plötzlich alle Himmelsstrafen
Auf das schuldige Haupt empfangen.
Und ihr, die von lichten Höhen,
Von dem heitern Element,
Wo die Geister wandeln gehen,
Altes schauet, alles kennt,
Helden aus den grauen Zelten,
Die ihr längst geschieden seid,
Hört die Siegesglocken läuten,
Freut euch deutscher Herrlichkeit!
Ihr auch, die auf diesen Auen
Jüngrer Schlachten Staub erregt,
Und mit Schrecken, Tod, und Grauen
Reihen gegen Reihen bewegt,
Gustav, großer Schwedenkönig,
Zweiter Friedrich, Wallenstein,
Lernt, wie eure Schlachten wenig
Sind vor diesem Ehrenschein.
Denn das Lied muß schwarz sich Neiden,
Welches euch besingen will,
Und der helle Klang der Freuden
Wird bei euren Taten still,
Und Germanien mag wohl klagen
Um den schweren Haß und Neid,
Wodurch in vergangnen Tagen
Ihr so groß geworden seid.
Aber selig, wer in diesen
Hehren Gottesschlachten fällt,
Der wird ewig hoch gepriesen
Als ein Heiland, als ein Held;
Auf der Freiheit Siegesstätten
Blüht die Ehre ewig grün,
Heil’ge kommen da zu beten,
Engel kommen da zu knie’n.“
Zur Feier des Tage lesen wir Panzertiere ein wenig aus der „Geschichte des Lützowschen Freikorps“ von unserem Geschichtsschreiber Adolf von Schlüsser vor. Ich beginne mit der Aufstellung des Lützowschen Freikorps: https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10421999_00001.html
„Als Preußen im Jahre 1813 alle seine Kräfte zu dem Kriege gegen Frankreich aufbot, schien es den Verhältnissen angemessen, auch diejenigen Mittel in Anspruch zu nehmen, welche die übrigen deutschen Länder zu Bekämpfung des Feindes darboten. Der Major von Lützow entschloß sich, zu diesem Zweck ein Freikorps zu errichten, in dasselbe, außer Eingebornen, vorzüglich Ausländer aufzunehmen, und es zu Unternehmungen auf den Flanken und im Rücken des feindlichen Heeres anzuwenden. In Gemeinschaft mit dem Major von Petersdorff legte er diesen Plan in Breslau dem Könige vor, und erhielt unterm 18. Februar Befehl zu Errichtung des Freikorps. Mit rastloser Tätigkeit wurde jetzt zum Werke geschritten: man warb, sammelte Beiträge, rüstete aus, übte in den Waffen; es kam darauf an, in Schlesien mit Schnelligkeit den Stamm des Freikorps zu bilden, und diesen dann ins Ausland zu führen. Der Zufluß an Mannschaften, an Pferden und an Geldbeiträgen war bedeutend, aber dennoch mußten große Schwierigkeiten überwunden werden. Der Staat konnte – bei seinen umfassenden – Rüstungen – dem Korps nicht viel mehr als zweihundert Infanterie: Gewehre geben, es war daher nötig, durch jene freiwilligen Beiträge die namhaften Kosten, nicht nur für die Bekleidung von Mann und Pferd, sondern auch für den größten Teil der Waffen zu decken, und das Alles in kurzer Zeit herbei und fertig zu schaffen. Eine nicht geringere Schwierigkeit lag darin, daß nur sehr wenige gediente Offiziere und Unteroffiziere eingestellt werden konnten. Der Eifer indes, der Alle ergriffen hatte, machte möglich, was zu einer anderen Zeit unausführbar gewesen wäre. Die Mitwirkung der Freigebigen von außen, von innen die Tätigkeit und Sachkenntnis der älteren Führer, der rege Eifer der Neubeförderten und der gute Wille jedes Einzelnen verdienen eine besondere Anerkennung. Eben so darf nicht unerwähnt bleiben, daß sich Männer dem Freikorps anschlossen, deren überraschende Selbstverleugnung den Geist uneigennütziger Pflichttreue befördern mußte. Um von vielen nur einige zu nennen, werden hier der Regierungsrat Schröer und der Landrat von Petersdorff mit ihren Söhnen, der Staatsrat Graf Dohna, der Geheime Rat Beuth angeführt. In Breslau leitete der Major von Petersdorff die Herbeischaffung der Mittel und die Annahme der Freiwilligen, so wie deren Einteilung: sie gingen von dort entweder nach Zobten zur Infanterie, oder nach Rogau zur Kavallerie; der Chef des Korps wechselte seinen Aufenthalt, um Alles selbst zu sehen und anzuordnen. In dem kurzen Zeitraume vom 18. Februar bis gegen Ende des Monats März wurden 900 Mann Infanterie, 260 Mann Kavallerie eingestellt, mit allen Kriegserfordernissen ausgerüstet und in schlagfertigen Stand gesetzt; die Besoldung hatte der Staat übernommen. Die Bildung der Infanterie war der besondern Leitung des Hauptmanns von Helmenstreit übertragen, die erwähnten Streitkräfte machten ein Infanteriebataillon aus, von vier Musketier-Kompanien und ein Jägerdetaschement. Die Kavallerie bildete sich zu einer Husaren-Eskadron unter dem Premierleutnant von Helden; eine Ulanen-Eskadron unter dem Premierleutnant von Kropf; einem reitenden Jägerdetaschement unter dem Premierleutnant von Aschenbach, und wurde im Ganzen der Führung des Rittmeisters von Bornstädt übergeben. Der Premierleutnant Fritze unternahm die Errichtung einer halben Fußbatterie, vielfache Schwierigkeiten – vornehmlich Mangel an Mitteln – verzögerten jedoch die Ausführung seines Vorhabens…“