Johann Sebastian Bach

Im thüringischen Eisenach wurde 1685 unser großer deutscher Tondichter Johann Sebastian Bach geboren. Sein Schaffen umfaßt 1128 Tondichtungen und ist gewohnt vielseitig, wenn auch die geistlichen Werke etwas überwiegen. Immerhin war unser Bach seit 1723 fast 30 Jahre Thomaskantor in Leipzig. Davor war er an den Höfen von Weimar und Köthen angestellt. Seine Herzensdame Barbara Bach und Anna Wilcke heiratete er 1707 beziehungsweise 1721 und zeugte mit ihnen sieben beziehungsweise dreizehn Kinder. Ein Orgelwerk ist dürfte wohl Pflicht sein zum Geburtstag von Bach. https://www.youtube.com/watch?v=3JIS2mjzjxM Auf Bachs Orgelwerke kommt nun auch unser Musikgelehrter Nikolaus Forkel zu sprechen: http://www.zeno.org/Musik/M/Forkel,+Johann+Nikolaus/%C3%9Cber+Johann+Sebastian+Bachs+Leben,+Kunst+und+Kunstwerke

„Wenn Johann Sebastian Bach außer den gottesdienstlichen Versammlungen sich an die Orgel setzte, wozu er sehr oft durch Fremde aufgefordert wurde, so wählte er sich irgend ein Thema, und führte es in allen Formen von Orgelstücken so aus, daß es stets sein Stoff blieb, wenn er auch zwei oder mehrere Stunden ununterbrochen gespielt hätte. Zuerst gebrauchte er dieses Thema zu einem Vorspiel und einer Fuge mit vollem Werk. Sodann erschien seine Kunst des Registrierens für ein Trio, ein Quatuor etc. immer über dasselbe Thema. Ferner folgte ein Choral, um dessen Melodie wiederum das erste Thema in 3 oder 4 verschiedenen Stimmen auf die mannigfaltigste Art herum spielte. Endlich wurde der Beschluß mit dem vollen Werke durch eine Fuge gemacht, worin entweder nur eine andere Bearbeitung des erstern Thema herrschte, oder noch eines oder auch nach Beschaffenheit desselben zwei andere beigemischt wurden. Dies ist eigentlich diejenige Orgelkunst, welche der alte Reinken in Hamburg schon zu seiner Zeit für verloren hielt, die aber, wie er hernach fand, in Johann Sebastian Bach nicht nur noch lebte, sondern durch ihn die höchste Vollkommenheit erreicht hatte. Teils das Amt, in welchem Johann Sebastian stand, teils auch überhaupt der große Ruf seiner Kunst und Kunstkenntnisse verursachte, daß er sehr häufig zur Prüfung junger Orgelkandidaten, und zur Untersuchung neu-erbauter Orgelwerke aufgefordert wurde. Er benahm sich in beiden Fällen so gewissenhaft und unparteiisch, daß die Zahl seiner Freunde selten dadurch vermehrt wurde. Der ehemalige Dänische Kapellmeister Scheibe unterwarf sich in frühern Jahren ebenfalls einmal seiner Prüfung bei einer Organistenwahl, fand aber dessen Ausspruch so ungerecht, daß er sich nachher in seinem kritischen Musikus durch einen heftigen Ausfall an seinem ehemaligen Richter zu rächen suchte. Mit seinen Orgeluntersuchungen ging es ihm nicht besser. Er konnte es eben so wenig über sich erhalten, ein schlechtes Instrument zu loben, als einen schlechten Organisten. Beine Orgelproben waren daher sehr streng, aber immer gerecht. Da er den Orgelbau so vollkommen verstand, so konnte er in keiner Sache dabei irre geführt werden. Das erste, was er bei einer Orgeluntersuchung tat, war, daß er alle klingende Stimmen anzog, und das volle Werk sodann so vollstimmig als möglich spielte. Hierbei pflegte er im Scherze zu sagen: er müsse vor allen Dingen wissen, ob das Werk eine gute Lunge habe. Sodann ging es an die Untersuchung einzelner Teile. Seine Gerechtigkeit gegen die Orgelbauer ging übrigens so weit, daß, wenn er wirklich gute Arbeit, und die dafür akkordierte Summe zu geringe fand, so daß der Orgelbauer offenbar mit Schaden gearbeitet haben würde, er die Vorsteher zu angemessenen Nachschüssen zu bewegen suchte, und mehrere Mahle auch wirklich dazu bewog. Nach geendigter Probe, besonders wenn das Werk darnach beschaffen war, und seinen Beifall hatte, machte er gewöhnlich noch einige Zeit für sich und die Anwesenden von den oben erwähnten Orgelkünsten Gebrauch, und zeigte dadurch jedes Mahl aufs neue, daß er wirklich der Fürst aller Klavier- und Orgelspieler sei, wie ihn der ehemalige Organist Sorge zu Lobenstein in einer Dedikation einst genannt hat…“

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