Die Schlacht auf den Katalaunischen Feldern

Den Jahrestag der Schlacht auf den Katalaunischen Feldern feiern wir Deutschen heute. Im Jahre 451 schlugen wir hier zusammen mit den Römern den Hunnenkönig Attila. Laut Jordanes sind 180,000 Streiter auf der Walstatt geblieben. Attilas Heer gibt er mit 500,000 Mann an, was aber nicht heißt, daß der Attila auch mit allen seinen Mannen in Gallien eingefallen ist. Geführt wurden die Römer von ihrem Heermeister Aetius, während unsere deutschen Stämme vom Westgotenkönig Theoderich geführt wurden. Neben den Westgoten waren nämlich auch die Sachsen, Burgunder und Franken mit dabei. Ein kleiner Spaß von Monty Python sollte bei unserer heutigen Siegesfeier nicht fehlen: https://www.youtube.com/watch?v=BPrE3Wp0xMo Beim Gregor von Tours steht über die Vorgeschichte der Schlacht auf den Katalaunischen Felder folgendes geschrieben:

Es verbreitete sich alsbald das Gerücht, die Hunnen wollten in Gallien einfallen. Es lebte aber damals zu Tongern Bischof Aravatius, ein Mann von ausnehmender Frömmigkeit, der lag stets Wachen und Fasten ob und bat unter einem Strom von Tränen die göttliche Gnade, sie möchte nicht dies ungläubige Volk, das immer ihrer unwert gewesen sei, nach Gallien kommen lassen. Aber es sagte ihm der Geist, um der Missetaten des Volks willen sei sein Gebet nicht erhört. Da beschloß er nach Rom zu gehen, um sich den Beistand des Apostels zu gewinnen und so würdiger zu werden von der Gnade des Herrn zu erlangen, was er in aller Demut ersteht hatte. Er ging also hin zu dem Grabe des heiligen Apostels und bat um dessen Beistand bei seines guten Vorhaben, indem er in vielen Entbehrungen und anhaltendem Fasten seinen Leib verzehrte, denn zwei bis drei Tage blieb er ohne alle Speise, und ließ zu keiner Zeit im Gebet nach. Als er aber viele Tage hindurch in solcher Bekümmernis verharrt hatte, soll er vom heiligen Apostel diese Antwort erhalten haben: „Was bestürmst du mich, heiliger Mann? Denn siehe in Gottes Ratschluß ist es unabänderlich beschlossen, daß die Hunnen nach Gallien kommen, und daß dieses Land von einem gewaltigen Sturme verheert weiden solle. Jetzt achte daher auf meinen Rat, eile schnell von dannen, bestelle dein Haus, sorge für deine Ruhestätte, und richte für dich reines Linnenzeug her. Denn siehe, du wirst abscheiden von diesem Leibe, und deine Augen werden die Leiden nicht sehen, welche die Hunnen in Gallien bereiten werden, wie es der Herr unser Gott gewollt hat.“ Als dies der Bischof von dem heiligen Apostel vernommen, machte er sich eiligst auf den Weg, und kehrte bald wieder nach Gallien heim. Und da er nach Tongern kam, nahm er also bald Alles mit sich, was zu seinem Begräbnis; not war, und sagte den Geistlichen und den andren Bewohnern der Stadt Lebewohl, indem er ihnen unter Tränen und Wehklagen verkündigte, daß sie sein Angesicht fortan nicht mehr sehen würden. Aber jene begleiteten ihn jammernd und weinend und baten ihn inständigst und sprachen: „Ach, verlasse uns nicht, heiliger Vater, vergiss uns nicht, guter Hirte.“ Doch sie konnten ihn durch ihre Tränen nicht zur Umkehr bewegen: da segnete und küßte er sie, und sie kehrten heim. Als er aber gegen die Stadt Maastricht kam, befiel ihn ein mäßiges Fieber, und er schied ab von diesem sterblichen Leibe. Es wuschen ihn die Gläubigen und begruben ihn neben der großen Landstraße. Wie dann nach langer Zeit sein Leib erhoben und fortgebracht wurde, haben wir in dem Buche der Wunder erzählt. Die Hunnen zogen also von Pannonien aus und kamen, wie man erzählt, gerade am Vorabend vor dem heiligen Osterfest, nach der Stadt Metz. Und sie verheerten Alles und warfen Feuer in die Stadt, töteten das Volk mit der Spitze des Schwerstes, und mordeten selbst die Priester des Herrn vor den geweihten Altären. Es blieb kein Ort in der ganzen Stadt unversehrt, als das Verhaus des heiligen Stephanus, des ersten Blutzeugen und Diakonen. Ich will aber nicht vorenthalten, was ich von manchen Seiten über dies Bethaus vernommen habe. Man erzählt nämlich, sie die Feinde kamen, habe ein gläubiger Mann ein Gesicht erblickt, wie der heilige Diakon Stephanus die heiligen Apostel Petrus und Paulus wegen des Untergangs der Stadt angegangen, und so zu ihnen geredet habe: „Ich bitte euch, die ihr meine Gebieter seid, laßt es durch eure Verwendung nicht geschehen, daß die Stadt Metz von den Feinden verheert werde, denn es ist ein Ort in dieser Stadt, wo Reliquien meines niedern Leibes ruhn, sondern laßt dies Volk es lieber inne weiden, daß ich bei dem Herrn etwas gelte. Wenn aber die Sünden des Volks so hoch gestiegen sind, daß die Stadt dem Feuer überliefert werden muß, so laßt wenigstens mein Bethaus von den Flammen verschont bleiben.“ Da sprachen jene zu ihm: „Gehe in Frieden, geliebter Bruder, dein Bethaus wird von den Flammen nicht ergriffen werden. Für die Stadt aber werden wir nichts erwirken, weil das Gebot des göttlichen Willens schon ergangen ist. Denn es ist groß geworden die Sünde des Volks, und der Ruf seiner Bosheit ist hinaufgekommen vor den Herrn: deshalb wird diese Stadt durch Feuer zerstört werden.“ Es leidet daher keinen Zweifel, daß, als die Stadt verheert wurde, dies Bethaus nur durch die Verwendung der heiligen Apostel verschont blieb.“

Hinterlasse einen Kommentar